Weltfreiwilligendienst bei der KjG – Seit Anfang September ist Anne Burger für die KjG in Njombe/Tansania, wo sie ein Jahr Weltfreiwilligendienst bei unserem Partnerverband UVIKANJO macht. Hier erfahrt ihr regelmäßig, wie es ihr dort ergeht und welche Erfahrungen sie in Afrika macht.
Karibu,
Ich melde mich mal wieder bei euch. Inzwischen bin ich seit 5 Wochen in Njombe und ich fühle mich hier wie zuhause.
Als ich vor ca. 5 Wochen angekommen bin habe ich erst mal im Nazareth Center gewohnt. Inzwischen wohne ich aber bei Susemarie, sie ist 91 Jahre alt, kommt ursprünglich aus Deutschland und lebt schon seit 57 Jahren in Tansania. Mein Umzug hatte den Grund, dass ich nun viel näher in der Stadt bin und vor allem näher an meiner Arbeit wohne. Außerdem habe ich hier eine nette Mitfreiwillige. Ihr Name ist Miriam, sie ist 18 Jahre alt und kommt aus dem Bistum Essen.
Ich habe schon einen guten Rhythmus hier gefunden.
Frühs um 7 Uhr geht es in den Kindergarten „Malaika Walinzi“, was so viel bedeutet wie Schutzengel, und nachdem ich mit dem Schulbus die Kinder eingesammelt habe, spiele ich mit Ihnen. Von 9-10 Uhr haben sie dann die erste Unterrichtseinheit. Dabei korrigiere ich meistens die Aufgaben, schreibe Tafelbilder und helfe den Kindern beim Schreiben. Dann wird von 10-12 Uhr wieder gespielt und von 12-13 Uhr ist die 2. und letzte Unterrichtseinheit. Meistens haben die Kinder da dann ein anderes Fach als am Morgen. Von 13-14 Uhr hab ich dann meine Mittagspause, in der ich zu Susemarie zum Essen gehe. Von 14-14:30 Uhr wird nochmal gespielt und danach fahre ich ca. eine Stunde bis 1,5 mit dem Schulbus und dem Schulleiter die Kinder nach Hause.
Die Kinder sind alle sehr süß, können aber auch sehr anstrengend sein, da sie sich miteinander prügeln und nicht viel Benehmen haben. Allerdings glaube ich, dass dies ein Problem von fehlenden Spielsachen ist, da im Kindergarten nichts vorhanden ist. Im Moment bin ich dabei mir Klatschspiele zu überlegen. Deswegen nehm ich die Luftballons, die mir die KjG mitgegeben hat, und spiele damit mit den Kindern. Mit der Verständigung ist es auch nicht ganz so einfach, da die Kinder und die Lehrer kein Englisch, bzw nur sehr wenig Englisch sprechen können. Deshalb hab ich mit Fr. Fortunatus, dem Jugendpfarrer aus Njombe, geschrieben und ich unterstütze meine Mitfreiwillige Miriam ab und zu in der Grundschule, 1 Tag die Woche, manchmal 2. Dadurch komm ich oft ins Gespräch mit Schülern und lerne noch mehr die Basics von Kiswahili und noch dazu viele neue Wörter.
In der Bakhita Primary School male ich mit Miriam die Wände an bei gutem Wetter. Bei schlechtem Wetter sitze ich in einer Klasse und korrigiere auch da Aufgaben und unterstütze die Lehrer. Das ist total cool weil das ein Lerneffekt für mich und die Schüler ist. Die Schüler lernen Englisch und ich Kiswahili.
In den kommenden Ferien werde ich mir die Teuma Bank näher anschauen und mehr über deren täglichen Ablauf herausfinden. Die Teuma Bank ist das größte Projekt der UVIKANJO. Sie geben Kleinkredite an Menschen die in der Bank keinen Kredit bekommen würden. Dadurch können sich diese eine Existenz aufbauen.
Am Wochenende war ich mit Father Fortunatus in Bagamoyo, eine ehemalige deutsche Kolonialstadt an der Küste oberhalb von Daressalam. Dort wurde das 150 jährige Jubiläum der katholischen Kirche gefeiert und der Präsident war auch anwesend. Auf dem Hinweg habe ich Ziege vom Grill probiert und ich muss sagen, dass ich es mir viel anders vorgestellt habe! Es war gar nicht so schlecht! Sonst haben wir die meiste Zeit (leider) im Auto verbracht.
Ansonsten geht es sonntags für mich ca. 2 h in die Kirche und Samstag wird meistens Wäsche gewaschen.
Das Wetter ist wechselhaft. Frühs ist es meistens noch ziemlich frisch, ab 10 Uhr richtig heiß und ab 16 Uhr fängt es meistens das regnen an. Laut Susemarie hat die Regenzeit schon angefangen.
Zur Zeit schauen Father Fortunatus und ich noch wie ich mich besser in de UVIKANJO einbringen kann, damit die Partnerschaft zur KjG gestärkt wird.
Das war dann auch alles von mir, bis bald,
karibu tena.