Karibu sana – Willkommen in Tansania (Achtung: Spuren von Ironie enthalten!)

KjG Diözesanverband Würzburg – Seit 15. August befinden sich 10 KjGler*innen aus unserem Diözesanverband auf Delegationsreise in Tansania. Hier berichten sie regelmäßig von ihren Erlebnissen.

Mittwoch 21.08.2019 – Es ist an der Zeit einen kleinen Zwischenbericht abzugeben. Unsere Unternehmungen in den letzten Tagen: Busfahren und Essen. Nein, da hätten wir einiges unterschlagen.

Nach 10 Stunden Flug wurden wir freundlich empfangen und verbrachten weitere drei Stunden vor dem Flughafen. Grund hierfür war ein Stau aufgrund eines freudigen politischen Ereignisses. Doch auch hier wurde uns nicht langweilig, da wir aus dem “Traffic Jam” einen musikalischen jam machten und ständig jemand an die Scheibe klopfte, um uns etwas zu verkaufen. So war es schon dunkel als wir an unserer Unterkunft ankamen, die eigentlich nur 20 Minuten entfernt war. Hierbei ist aber auch zu erwähnen, dass die Sonne sehr früh untergeht. Nach dem Welcome Dinner und einem kleinen Barbesuch verbrachten wir die erste Nacht unter dem Moskitonetz. 5:45 Uhr Busabfahrt – auf welche Zeitzone sich diese Angabe beruft, war für manche unklar, wie man am nächsten Morgen erkennen konnte 🙂

Nach weiteren zahlreichen Stunden Busfahrt erreichten wir unser Zwischenziel Morogoro, wo wir selbstverständlich erstmal mit Essen begrüßt wurden. Danach wurde uns die Zuckerrohrplantage gezeigt und wir haben einen Rundgang über die Farm gemacht. Ungewöhnlicherweise handelt es sich hierbei um ein diözesanes Projekt außerhalb der Diözese. [Essen] [Busfahrt] [Essen]

Auf dem Weg nach Njombe durchquerten wir den Mikumi National Park. Die Verzögerung durch den Elefanten, der die Straße überquerte, nahmen wir gerne in Kauf. Auch die Antilopen, Affen, Zebras, Büffel und Giraffen zeigten sich von ihrer besten Seite.

Da wir zwölf Stunden im Bus verbrachten kombinierten wir unsere Lieblingsbeschäftigungen Essen, Schlafen und Busfahren und testeten “Chipsi mayai”, Pommes mit Ei, DAS tansanische Fastfood. In Njombe angekommen bezogen wir unsere Einzelzimmer im Nazareth Center, feierten selbstverständlich einen kleinen Sonntagsgottesdienst und … wer hätte es gedacht, bekamen ein Welcome Dinner. Bei Fanta, Safari und Kilimanjaro ließen wir den Abend mit Gitarre und Gesang gemütlich ausklingen.

Wir durften feststellen, dass das fließende Wasser aus dem Hahn oder Duschkopf keine Selbstverständlichkeit ist. So trafen wir uns am nächsten Morgen wieder, die einen mit mehr, die anderen mit weniger nassen Haaren.

Was “Pole Pole” bedeutet lernten wir bei unseren “kurzen” Erledigungen in der Stadt. Schnell mal Geld holen und eine SIM-Karte kaufen hat nicht wie geplant funktioniert. So kamen “Changes on the timetable”. Die Tansanier bewiesen ihre Flexibilität und luden uns kurzfristig noch zum Mittagessen ein, bevor sich unsere Gruppe trennte und in die verschiedenen Pfarreien fuhr. Wir starteten also nicht wie geplant um 10 Uhr, sondern um 14:30 Uhr. Ein weiterer Grund für die verspätete Abfahrt waren ein Jeep, viele Koffer und viele Menschen. Man kann sagen, wir haben den Platz gut ausgenutzt. Dann ging es unabhängig von der Beschaffenheit der Straße “haraka haraka” (schnell schnell) in Richtung Ziel. Auf dem Weg empfingen uns singende und tanzende Menschen, die uns zu unserer “Welcome Party” eskortierten. Der Empfang lässt sich nicht in Worte fassen.

Leoni und Miriam, die nach Madunda gefahren sind, hatten das Vergnügen gleich zweimal ein Welcome Dinner zu bekommen. Das Unterwegs-Absetzen der Mlangali und Lupanga Besucher*innen verzögerte sich wie üblich “um einige Minuten”. Nachdem wir uns mit einigen Bewohner*innen vertraut gemacht und das Dorf kennengelernt haben, wurde uns direkt eine Festanstellung an der Secondary School angeboten 🙂 Das ein oder andere Heiratsangebot konnten wir glücklicherweise noch ausschlagen.

Durch den vielen rotbraunen Staub sind wir schon nach kurzer Zeit mit unserer Hautfarbe fast nicht mehr aufgefallen und wurden gut integriert. Auch wenn der ein oder andere Tansanier sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte haben wir unsere deutschen Tanzkünste bewiesen.

Ein Uvikanjo-Projekt, das wir in der Nähe von Madunda besichtigten war eine Baumplantage für die Jugendlichen. Der Verkauf des Holzes kommt den Jugendlichen zugute, indem sie z.B. Beiträge zu Großveranstaltungen wie der Youth Conference mitfinanziert bekommen. Beim Zurechtschneiden der Bäume stellten wir fest, dass Fr. Athanas mit der Machete um einiges besser vertraut ist als wir.

Auch wenn sich manches abenteuerlich anhört. Es geht uns allen gut 🙂

Am Freitag treffen wir wieder alle anderen und begeben uns an den Nyassa-See. Fortsetzung folgt.

Leoni Urland und Miriam Großmann