Spiritualität – Spiri+ imFluss
„Liebes Christkind, …“
Jedes Jahr in den Tagen und Wochen vor Weihnachten nehmen sich Kinder in aller Welt Zeit, um einen ganz besonderen Brief zu schreiben. Einen Brief an das Christkind. Ja, es gibt sie noch – Kinder, die Briefe schreiben. Und oft sind diese Briefe auch noch kunstvoll gestaltet mit Bildern, bunten Farben, Glitzer oder Aufklebern aller Art. Einfach schön, oder? Einen netten Brief an ein Kind. Da wird sich das Christkind aber
sicher freuen! Die Idee dahinter ist nat ü r l i c h eine andere: Kinder schreiben eine Liste mit Geschenkwünschen zu Weihnachten und verpacken diese als netten Brief an das Christkind. Und Jahr für Jahr scheint das auch wirklich zu funktionieren. Denn tatsächlich: An Heiligabend liegen doch genau diese Geschenke unter dem Christbaum, die sich die Kinder gewünscht haben. Meistens jedenfalls. Das freut die Kinder. Und die Eltern ebenso. Ganz schön praktisch so ein Wunschzettel an das Christkind.
Mittlerweile gibt es sogar schon Wunschzettel in digitaler Form. Man muss nur noch aus einem Online-Katalog ankreuzen, welches Geschenk man aus dem Sortiment haben möchte. Oder man fügt einfach nur noch den Link des Onlineversandhandels seiner Wahl ein. Selbstverständlich haben auch die Erwachsenen längst diese Art von Wunschzetteln entdeckt und machen jährlich vor Weihnachten eifrig davon Gebrauch. Aber was wäre denn, wenn wir wirklich einen Brief an das Christkind schreiben w ü r d e n ? Einen ehrlichen. Ohne materielle Geschenkewünsche. Ohne viel Glitzer. Einfach so. Was würden wir ihm schreiben? Einen Dank? Eine Bitte? Ein Lob oder eine Beschwerde? Eines ist sicher: es würde auf jeden Fall deutlich schwerer fallen, als ein üblicher Wunschzettel. Doch vielleicht lenkt es unseren Blick ja wieder zu dem, was an Weihnachten eigentlich im Mittelpunkt steht: das liebe Christkind.
Andreas Kees