Es gibt wieder Neuigkeiten von unserer aktuellen Weltfreiwilligen Amelie aus Njombe/Tansania. Diesmal berichtet sie, wie sie Weihnachten und Silvester verbracht hat und welche Erfahrungen sie auf dem Kilimanjaro gemacht hat.
Hallo Zusammen,
in der letzten Zeit war ich viel unterwegs. Am 6. Dezember haben hier in Tansania die Weihnachtsferien für einen Monat begonnen. So bin ich dann Mitte Dezember mit einem anderen Freiwilligen in den Norden Tansanias gereist, um dort eine 6-tägige Tour auf den Kilimanjaro zu machen. Leider konnte ich den Gipfel des Berges, den Uhuru Peak („Freiheitsspitze“, 5892 m) nicht ganz erreichen, weil mir der wenige Sauerstoff und die eisige Kälte in diesen Höhen zusetzte. Die ganze Tour war ziemlich anstrengend und nachts im Zelt sehr kalt, trotzdem war es interessant durch die verschiedenen Vegetationszonen zu laufen, angefangen vom Regenwald, durch Moor- und Heidelandschaft und auf der letzten Etappe über Schnee und Eis. Auch der Ausblick auf den immer näherkommenden Gipfel und ins umliegende Tal war wunderschön.
Weihnachten habe ich dann in Njombe verbracht. Weihnachtsstimmung kam bei mir nicht wirklich auf wegen der Temperaturen und auch ansonsten wurde man recht wenig an Weihnachten erinnert, außer dass auf der Straße oft Weihnachtslieder gespielt wurden. Am 24. Dezember haben wir im Haus von meiner Gastoma einen Weihnachtsbaum aufgestellt und geschmückt und zusammen eine Grippe aufgebaut. Abends ging es dann von 20 Uhr bis nachts um 1 Uhr in die Christmette, bei der auch ungefähr 40 Babys vom Bischof getauft wurden. Anders als bei uns wird in Tansania am 25. groß gefeiert und nicht am 24. Dezember. So begann dann der erste Weihnachtsfeiertag wieder mit einem zweistündigem Gottesdienst und zu Mittag haben wir alle zusammen gegessen. Zur Feier des Tages gab es Hühnchen und Fisch und generell deutlich mehr als üblich.
Silvester habe ich zusammen mit meinen Mitfreiwilligen traditionell auf Sansibar gefeiert und danach noch zwei Wochen Urlaub herangehängt, in denen wir an den traumhaften Stränden entspannt haben, schnorcheln waren und uns die Inselhauptstadt mit der orientalischen Altstadt Stone Town angeschaut haben. Anschließend an den Urlaub hatten wir auch schon Zwischenseminar in Dar es Salaam, an dem Freiwillige aus verschiedenen ostafrikanischen Ländern teilgenommen haben und wir uns gegenseitig austauschen konnten. Die Themen für das Seminar konnten wir frei wählen und wir haben schließlich über den Sinn des Freiwilligendienstes, den Umgang mit Grenzerfahrungen, „weiße“ Privilegien, kulturelle Unterschiede und über das Abschiednehmen von der Einsatzstelle gesprochen.
Zurück nach Njombe ging es für mich mit der Eisenbahn. Ungefähr um 16 Uhr nachmittags ist der Zug in Dar es Salaam abgefahren und am nächsten Tag kamen wir um 14 Uhr mit 6 Stunden Verspätung an. Auch wenn es mit dem Zug deutlich länger dauert als mit dem Bus, teilweise kamen wir nur mit Schrittgeschwindigkeit vorwärts, war die Fahrt ein tolles Erlebnis, weil die Zugstrecke oft durch unberührte Landschaften führt.
Nach der langen Reise habe ich mich aber auch wieder gefreut, nach Njombe zu kommen und auf das angenehme kühle Klima hier. Die ersten Wochen des neuen Schuljahres habe ich leider verpasst, aber es war trotzdem schön, die Lehrer und Schüler wiederzusehen und auch neue Kinder und Arbeitskollegen kennenzulernen. Im Februar werde ich mir mal für eine Woche die Teuma- Bank der Uvikanjo anschauen, um die Uvikanjo noch besser kennenzulernen.
Bis zum nächsten Mal, Amelie