Spiritualität – Heute schon mal in den Kalender geschaut? Nein, das ist kein Rest-Kater vom Fasching. Da steht doch wirklich Aschermittwoch und Valentinstag. Wie kann denn das sein? Und wie passt überhaupt zusammen? Eigentlich ganz gut. Warum, erfahrt ihr hier.
Manchmal gibt es Tage, da kommt einiges zusammen. Heute ist so ein Tag. Aschermittwoch und Valentinstag. Beides fällt auf ein und denselben Tag. Schuld daran sind zwei unterschiedliche Kalendersysteme. Der Aschermittwoch richtet sich nach dem ersten Vollmond im Frühling. Seit dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 wird Ostern am ersten Sonntag nach diesem Vollmond gefeiert. Und weil die Fastenzeit ja bekanntlich 40 Tage dauert, ist der Aschermittwoch immer genau am 46. Tag davor. Der Valentinstag dagegen wurde im Jahr 469 von Papst Gelasius in Gedenken an einen christlichen Märtyrer namens Valentinus eingeführt und im liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche auf den 14. Februar terminiert. Zwar wurde der Gedenktag später wieder aus diesem Kalender gestrichen, aber als besonderer Tag der Liebenden ist er heute gesellschaftlich immer noch von großer Bedeutung.
Auch wenn es auf den ersten Blick wohl ziemlich merkwürdig daherkommt, so passen diese beiden Anlässe doch ganz gut zusammen. Am Aschermittwoch besinnen wir Christinnen und Christen uns darauf, dass alles Leben einmal vergänglich ist. Daran soll auch das Aschenkreuz erinnern, das der Priester uns heute im Gottesdienst auf die Stirn macht. So werden wir angeregt, unser Leben einmal zu überdenken. Auf das zu schauen, was wirklich wichtig ist und worauf es eigentlich ankommt im Leben. Und da kommt auf einmal die Liebe ins Spiel. Was kann wichtiger sein, als einem anderen Menschen mein Herz zu schenken? Jemanden zu respektieren, zu schätzen, zu mögen oder gar zu lieben? Ohne wenn und aber. Und nicht nur am Valentinstag. Diese Liebe hat uns übrigens auch Gott zuteil werden lassen, indem er seinen einzigen Sohn für uns hingegeben hat. Das feiern wir dann am Ende der Fastenzeit, an Ostern. Aber bis dahin vergehen noch ein paar Tage im Kalender.