KjG Diözesanverband Würzburg – Der Kreuzweg am Karfreitag – 14 Stationen, die vom Leiden Jesu berichten. Meistens sind die einzelnen Szenarien auf Bildern oder in Form von Skulpturen in Kirchen dargestellt. Jede der Stationen erzählt ihrer eigene kleine Teilgeschichte. Nur eine Station wiederholt sich dreimal:
Jesus fällt dreimal unter der schweren Last des Kreuzes. Drei Stationen, die einem im ersten Moment im Vergleich zum Rest der Geschichte vielleicht gar nicht so bedeutsam vorkommen. Jesus ist kraftlos, er sackt zusammen und hat scheinbar in diesen Momenten so gar nichts Göttliches an sich. Er ist gepeinigt und gegeißelt worden, hat den Tod vor Augen und ein schweres Kreuz auf dem Rücken. Wer würde da nicht hinfallen?
Doch vielleicht geht es ja gar nicht ums Hinfallen? Ist nicht das wirklich Bemerkenswerte das Aufstehen? Dreimal rafft sich Jesus wieder auf, er wird gezwungen weiterzugehen. Er beißt den Weg durch und stirbt trotzdem am Kreuz einen grauenhaften Tod.
Wir kennen es alle: Diese erdrückende Last von Schule, Uni oder Beruf. Termine reihen sich an Termine und lassen uns oft keine Zeit zum Durchatmen. Der Druck der nächsten anstehenden Prüfung oder Abgabefrist lastet auf uns. Auch wir fallen hin, wollen manchmal am Liebsten nicht mehr aufstehen und uns einfach nur verkriechen. Genau wie das schwere Kreuz haben wir das Gefühl unser Leben erdrückt uns gerade.
Für mich sind diese drei Stationen im Kreuzweg sehr bedeutend, denn es geht das klare Signal an uns: Hinfallen ist okay, Schwach sein ist menschlich. Jesus sagt aber auch: Steht wieder auf, auch wenn das Kreuz schwer ist, das ihr zu tragen habt. Und auch dann, wenn es nicht gerade eine Aussicht auf große Besserung der Situation gibt. Mit dem Wissen, dass auf den Kreuzweg am Karfreitag die Auferstehung an Ostern folgt, dürfen wir auch in schier aussichtslosen Situationen darauf vertrauen, dass Gott bei uns ist, den Weg mitgeht, am Ende stärker ist als jedes Leid und sogar den Tod überwindet.